Im Jahr 1980 erschien in der Kommunistischen Arbeiterzeitung als Fortsetzungsgeschichte Gerd Tolziens Reportage „Hinter dem Eisernen Vorhang“, die 1947 geschrieben wurde aufgrund einer Reise des Autors durch die damalige sowjetisch besetzte Zone, und von der ihr Autor sagt: „Ich bemühte mich, unbeeinflußt und ohne Voreingenommenheit zu sehen. Ich schrieb einfach auf, was ich erlebte, und faßte meine Aufzeichnungen zu einer Reportage zusammen, die ich nach meiner Rückkehr in den Westen einer Zeitschrift anbot. Überraschend schnell antwortete ein Telegramm: man werde die Reportage drucken, ob ich mit einer zusätzlichen Veröffentlichung in Buchform einverstanden sei. Um es gleich zu sagen: die Reportage ist bis heute weder in Folgen noch in Buchform erschienen. Sie entsprach schon damals nicht mehr der Auffassung der inzwischen gestaltgewinnenden Bundesrepublik. Aber allein die Tatsache, daß ich sie geschrieben hatte, büßte ich mit dem nun endgültigen Verlust meiner Existenz als Publizist.“ Die Reportage gibt einen Eindruck der ungeheuer schwierigen Geburt eines demokratischen Deutschlands. Und sie ist deshalb nicht nur lesenswert für jeden, der diese Zeit hier im Westen Deutschlands miterlebt hat, sondern auch für die Jüngeren, denen auch dieser Teil deutscher Geschichte im Wesentlichen vorenthalten wird.
Die Reportage wurde ergänzt durch die Rede „Berufsverbot und Klassenjustiz in der Bundesrepublik“, die Tolzien 1979 für den Kulturbund der DDR geschrieben hat.
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Leseprobe
Artikelnummer: L978138