Manfred, Albert

Maximilien Robespierre

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Softcover 233 Seiten 1996 21,0 x 13,0 cm 280 g 978-3-943840-03-2

Am 28.7.1794 fiel Maximilien Robespierre unter dem Fallbeil. Wie wenige steht er für die großartigste jener Revolutionen, die Karl Marx im „Achtzehnten Brumaire des Louis Bonaparte“ folgendermaßen beschrieb: „Bürgerliche Revolutionen, wie die des achtzehnten Jahrhunderts, stürmen rascher von Erfolg zu Erfolg, ihre dramatischen Effekte überbieten sich, Menschen und Dinge scheinen in Feuerbrillanten gefasst, die Ekstase ist der Geist jedes Tages; aber sie sind kurzlebig, bald haben sie ihren Höhepunkt erreicht, und ein langer Katzenjammer erfasst die Gesellschaft, ehe sie die Resultate ihrer Drang- und Sturmperiode nüchtern sich aneignen lernt.“ Diesen Katzenjammer musste Maximilien Robespierre nicht durchleiden. Er musste es unter anderem deswegen nicht, weil er mehr an Freiheit, mehr an Glück, mehr an Gerechtigkeit wollte als die Gesellschaft der Warenbesitzer, der er den Boden endgültig ebnen half, hergeben konnte.  Der sowjetische Historiker Albert Manfred (1906-1976) schrieb „Maximilien Robespierre“ als dritten Teil des nach seinem Tod erschienenen Werks „Drei Porträts aus der Epoche der Großen Französischen Revolution“. Historisch genau, aber auch äußerst lebendig schildert er Robespierres Kampf und den Höhepunkt der Jakobinerdiktatur.
„Die Republik? Sie ist verloren, denn die Räuber triumphieren.“ Nach diesen Worten verließ Maximilien Robespierre am 9. Thermidor des Jahres II die Rednertribüne des Konvents und wurde arretiert, später guillotiniert. Wie konnte dieser, aus bescheidenen Verhältnissen stammende, altmodisch gekleidete und nur mit schwacher Stimme ausgestattete Advokat aus dem Provinznest Arras zum einflussreichsten Politiker der Französischen Revolution avancieren? Indem er sich selbst, seiner Ideologie treu blieb, auf die Stimme des Volks hörte und aus seinen Fehlern lernte. Als das Volk am 14. Juli 1789 die Bastille erstürmte, wurde „Robespierre zum Revolutionär“, schreibt Manfred. Lange Zeit hatte er sich aus Angst vor der Herrschaft einer bürgerlichen Aristokratie gegen die Republik ausgesprochen. Seine Vorbehalte gab er auf, als die Bevölkerung von Paris gegen den Hofstaat von Versailles revoltierte. Robespierres Popularität stieg mit seinem Eintreten für das Allgemeine Wahlrecht, für Agrarreformen und für die in der Verfassung festgeschriebene Souveränität des Volkes. Obwohl seine Anträge im Konvent oft als zu revolutionär abgelehnt wurden, gewann er die Zuhörerschaft im Jakobinerclub und wurde zum Sprachrohr der Kommune von Paris. Nach der gescheiterten Flucht des Königs wurde ein Festhalten an der Monarchie unmöglich. Im Konvent brach ein Konflikt zwischen der gemäßigten Gironde und der Montagne aus, die den Tod des Königs forderten. Marats Forderung nach namentlicher Abstimmung, dem sich auch ein großer Teil der Gemäßigten anschloss, besiegelte auch das Schicksal der Gironde. Ihre Führer mussten das Schafott besteigen. Nachdem der politische Gegner beseitigt war, brach der Kampf innerhalb der Jakobiner aus. Zunächst wurde mit Hilfe der Dantonisten der linke Flügel, die Hébertisten, beseitigt, ihnen folgten nur wenige Tage später die Gemäßigten um Danton selbst. Doch die Revolution hatte nicht zu einer Abschaffung des Vermögens, sondern nur zu dessen Umverteilung geführt, wie Robespierre zu spät erkannte. Die Eskalation des Terrors konnte daran nichts ändern. Die Verschwörung des 9. Thermidor war eine Folge der Angst, die im Konvent und in der Bevölkerung um sich griff.

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Vorwort

Artikelnummer: L978117

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