Eine Auseinandersetzung mit der deutschen Kriegs- und Nachkriegsgeschichte und ausgewählten Vertretern ihrer Ideologie. Grundlage des Buches ist eine via Leserbriefe in der „Bayerischen Rundschau“ 1986 geführte Auseinandersetzung über die Bedeutung des 8. Mai 1945. Tolziens Erwiderungen auf die dort publizierten reaktionären Ansichten mancher Mitbürger erfolgen in Gedichtform und regen zum Nachdenken über die Erfolge der „Entnazifizierung“ im Westen an.
„Es gehörte ein kaum zu verlangender Mut dazu, hier wider den Stachel zu löcken. Mir war dieser Mut geschenkt. Der einzige Luxus, den ich mir in meinem langen Leben leistete, bestand darin, nie etwas niederzuschreiben, für das ich nicht mit meinem Gewissen und meiner Überzeugung einstehen konnte. Er muß teurer bezahlt werden, als Liz Taylors kostbarster Diamant. Ich bezahlte ihn unter ständiger Lebensbedrohung mit einem Berufsverbot im Dritten Reich und später in der Bundesrepublik mit dem Verlust der Existenz.“
Nach dem Berufsverbot im Dritten Reich gehörte Tolzien bereits 1945/46 als Chefredakteur der „Fränkischen Presse“ in Bayreuth zu den wenigen über Deutschlands Grenzen hinaus beachteten Publizisten. Eine ihm von der amerikanischen Besatzungsmacht erteilte Lizenz auf das „Württembergische Zeitecho“ wurde ihm 1949 wegen seines nicht länger erwünschten Engagements für ein ungeteiltes neutralisiertes Deutschland wieder entzogen.
***
Artikelnummer: L978140