Lenin, Wladimir Iljitsch

Sozialismus und Krieg

(Stellung der SDAPR zum Krieg)

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Softcover 64 Seiten 2021 20,0 x 13,0 cm 75 g 978-3-922431-99-2

„Der Krieg dauert schon ein Jahr. Unsere Partei legte ihre Stellung zu ihm schon in den ersten Kriegsmonaten in einem Manifest des ZK fest [...]. Gegenwärtig steigt die revolutionäre Stimmung der Massen in Rußland offenkundig an. Symptome derselben Erscheinung machen sich auch in anderen Ländern allerorten bemerkbar, trotz der Unterdrückung der revolutionären Bestrebungen des Proletariats durch die Mehrheit der offiziellen sozialdemokratischen Parteien, die sich auf die Seite ihrer Regierungen und ihrer Bourgeoisie gestellt haben. Eine solche Sachlage erfordert besonders gebieterisch die Herausgabe einer Broschüre, die die Bilanz der sozialdemokratischen Taktik gegenüber dem Kriege zieht. Wir drucken die obengenannten Parteidokumente vollständig ab und versehen sie mit kurzen Erläuterungen, wobei wir bestrebt sind, auf alle wichtigen Argumente einzugehen, die zugunsten der bürgerlichen wie der proletarischen Taktik in Druckschriften und in Parteiversammlungen vorgebracht worden sind.“ [Aus dem Vorwort zur ersten (ausländischen) Ausgabe]

Die Stellung zum Krieg ist eine Klassenfrage. Der Pazifismus mag bis heute die Hoffnung nicht aufgegeben haben, zwischen den Klassen einen Frieden finden zu können, aber diesen kann es nicht geben. Man stelle sich vor, die nationalen Befreiungskriege der Bourgeoisie wären zugunsten des Absolutismus und der Feudalherren nicht geführt worden – Gottes Worte würden immer noch den Segen bringen. Die Menschheit wäre einem unumkehrbaren Frieden kein Stückchen nähergekommen. Ein solcher Frieden braucht den schon absterbenden Staat, die sich selbst überflüssig machende Diktatur des Proletariats, die die Bourgeoisie ebenso absterben lässt, wie sich selbst. Alles andere ist Litanei, Festhalten am großen privaten Eigentum, das immer zwei Klassen und ihren Krieg in sich trägt. Die Pariser Commune von 1871 war das beginnende Läuten der Totenglocke des Krieges, als das Proletariat diesem erstmals und mit voller Wucht den Krieg erklärte.
Lenin spricht in seiner 1915, mitten im tobenden ersten imperialistischen Weltkrieg erschienenen Schrift „Sozialismus und Krieg“ vom Hauptinhalt und der historischen Bedeutung von Kriegen. Objektiv endete jeglicher fortschrittliche Charakter der Kriege der Bourgeoisie in dem Moment, in dem sie als Klasse reaktionär wurde und das Proletariat sich als Friedensmacht emanzipierte. Endlich und ausschließlich ist die Frage des Krieges eine der Arbeiter und der Völker geworden. An ihnen ist es, ihn zu beenden. Das ist das Maß der Gerechtigkeit, der Hauptinhalt, die Stellung, die die kommende Revolution einnehmen muss. Denn spätestens seit 1914 wissen die Völker mit Bertolt Brecht: „Wenn die Oberen den Krieg verfluchen – sind die Gestellungsbefehle schon ausgeschrieben.“
Wie ein Brennglas konzentrierte sich die Stellung zum Krieg des Proletariats in den Schlachten vor, während und nach dem ersten Weltkrieg, die Lenin und die Bolschewiki führten. „Zusammenarbeit der Klassen statt Klassenkampf, Verzicht auf revolutionäre Kampfmittel, Unterstützung der ‚eigenen‘ Regierung in einer für sie schwierigen Lage statt Ausnutzung dieser Schwierigkeiten für die Revolution“ – der Bankrott der führenden Arbeiterparteien Europas, der gesamten Zweiten Internationale und ihrer Vaterlandsverteidigung war endgültig. Die Gründung einer neuen, Kommunistischen Internationale war das Ziel der klitzekleinen Minderheit um Lenin und die verspotteten und gejagten Vaterlandsverräter. So stand und steht es 1915 wie 2024 um das Proletariat Russlands wie das hiesige deutsche. 1917 beendeten die russischen Arbeiter und Soldaten das Völkerschlachten. Aber die Klassen waren beileibe nicht aus der Welt. Wieder geht es um die Stellung zum Krieg, und damit den Aufbau und die Festigung einer Partei der Bolschewiki, das scheinbar Unvorstellbare, das jetzt der Mehrheit der Proleten dieses imperialistischen Großdeutschlands, die den Krieg noch nicht wollen, mit in die Fabrik gegeben werden muss: „Die revolutionäre Klasse kann in einem reaktionären Krieg nicht anders als die Niederlage der eigenen Regierung wünschen, sie kann den Zusammenhang zwischen militärischen Misserfolgen der Regierung und der Erleichterung ihrer Niederringung nicht übersehen.“
Der Hauptfeind steht im eigenen Land – das ist aller Anfang in diesem Land. Und die Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken die Antwort auf den Krieg, wie 1917 und ein für alle Mal Stalingrad und der 8. Mai 1945 bewiesen. Die Arbeiter der Ukraine wie Russlands und aller ehemaliger Sowjetrepubliken können das noch wissen und Lenins Schriften werden nicht tot zu kriegen sein.

 

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Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Leseprobe/Innenansicht

Artikelnummer: L978113

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