Für eine Aktion gegen Krise, Krieg und Barbarei und für Klassenkampf statt Weltkrieg und die internationale Solidarität scheint es in diesem Land nur noch eine Lösung zu geben: Man wird vor Gericht gestellt. Verdatterte Werksschützer, ratlose Ermittler, fliehende Richter, Vorstandsvorsitzende als geladene Zeugen und viele Schlagzeilen; diese Aufzählung wäre ein mögliches, wenn auch sehr kurzes Resümee dieser Aktion. Eine der größten Rüstungswerften wurde geentert und vor Gericht so manches Verfahren eingestellt und das ein oder andere Bußgeld wurde um mehrere hundert Euro gesenkt. Was man auf jeden Fall feststellen muss, ist: Gerecht ist nichts, was dieser Staat urteilt. Außer wir zwingen ihn dazu. Seine Gesetze und sein Recht sind auch die Gesetze und das Recht der herrschenden Klasse, mit denen die Produktionsverhältnisse geschützt werden.
Oder mit Kurt Tucholsky gesagt: „Ich habe ja nichts gegen die Klassenjustiz. Mir gefällt nur die Klasse nicht, die sie macht. Und daß sie noch so tut, als sei das Zeug Gerechtigkeit - das ist hart und bekämpfenswert.“
***
Inhaltsverzeichnis
Einleitung
Leseprobe
Artikelnummer: L978095