„Zu den Hamburger Tagen haben die Arbeiter die Bourgeoisie am Rande des Abgrundes gesehen. Und sie werden diesen Augenblick niemals vergessen!“ (Ernst Thälmann) 23. Oktober 1923: Teile Hamburgs standen unter Kontrolle des Proletariats. Arbeiter hatten im Morgengrauen die Polizeiwachen gestürmt, sich bewaffnet, Barrikaden errichtet und trotzten der Übermacht des Klassengegners an Material und Personal. Der Hamburger Aufstand war nicht die Aktion weniger kommunistischer Wirrköpfe, wie ihn das Bürgertum von Anfang an abzutun versuchte. Sondern konkreter Ausdruck der revolutionären Nachkriegskrise in Deutschland, in der die Beherrschten nicht mehr so weiter leben konnten und wollten und die Herrschaft der Wenigen gehörig wackelte. Er hätte zum landesweiten Aufstand und zum Sturz der nach Krieg und Faschismus schreienden Monopolherren werden können. Aber die Widersprüche innerhalb der jungen KPD, ihre Fehler in Thüringen und Sachsen und die Angst vor der Niederlage führten zur Niederlage. Die Hamburger Arbeiter mussten den Rückzug antreten, ergeben haben sie sich nicht. Sie zeigten, wie schnell ein vereint kämpfendes Proletariat Schluss machen kann mit Hunger, Inflation und Krieg – wenn es die richtigen Lehren zieht.
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Artikelnummer: L978076