Verlag Das Freie Buch
Der Verlag Das Freie Buch wurde in den 1970er Jahren mit Sitz im „Haus mit der Roten Fahne“ im Münchner Westend gegründet. Er publiziert Literatur der deutschen und internationalen Arbeiterbewegung, grundlegende Schriften des Marxismus-Leninismus, Bücher und Broschüren für den antifaschistischen und antimilitaristischen Kampf sowie Romane und Erzählungen. Zu seinem Verlagsprogramm gehören die Schriften des Arbeiterbund für den Wiederaufbau der KPD.
2022 haben wir den Vertrieb für den Verlag zur Förderung der wissenschaftlichen Weltanschauung übernommen.
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Mitten in München gibt es ein Haus, auf dem seit über 40 Jahren die rote Fahne der Arbeiterbewegung weht. Es ist das einzige seiner Art, das seit Jahrzehnten fester Bestandteil des ehemals proletarischen Stadtviertels Westend ist. Es ist ein Ort von Organisation und Organisierung, der Kultur, von Wissenschaft und Bildung und jeder ist eingeladen, das Haus zu nutzen, der die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft nicht den Herrschenden überlassen will.
Das „Haus mit der Roten Fahne“ in der Tulbeckstraße 4 beherbergt seit Anfang der 1970er Jahre verschiedene Organisationen der demokratischen und Arbeiterbewegung. Es ist das Zentrum des Arbeiterbund für den Wiederaufbau der KPD, die Druckerei des Verlag Das Freie Buch, der Sitz des August-Kühn-Verein u.v.m.
Seit seinem Bestehen diente und dient es vielen Initiativen und Organisationen als Ort der Besprechung, Bildung, Kultur, zum Flugblätter schreiben und Transparente malen, für Veranstaltungen, für die Forschung und die Organisierung für eine bessere Zukunft ohne kapitalistische Ausbeutung, ohne Unterdrückung und Krieg:
u.a. Aktionsbüro „Anachronistischer Zug“ (1979/1980), Aktionsbüro „Legende vom toten Soldaten“ (1985), Aktionsbüro „Das Begräbnis oder DIE HIMMLISCHEN VIER“, Anti-Strauß-Komitee (bis zum Tod von Strauß), Freie Deutsche Jugend, PDS (1992-94), Initiativen zur Vereinigung der Revolutionären Jugend, Redaktion Kämpfende Jugend, Redaktion Kommunistische Arbeiterzeitung, Redaktion Streitbarer Materialismus, Agitproptruppe Roter Wecker, Münchner Unterstützerkreis „Klassenkampf statt Weltkrieg“, Verlag und Verein zur Förderung der wissenschaftlichen Weltanschauung…
Vom Anachronistischen Zug 1979 bis zur internationalen Antikriegsaktion „Klassenkampf statt Weltkrieg“ – über Partei- und Ländergrenzen hinweg wurden solche Großaktionen im „Haus mit der Roten Fahne“ im Münchner Westend geplant und organisiert. Hier werden Transparente gemalt, Flugblätter, Plakate, Bücher gelesen, entworfen, geschrieben, gestaltet und gedruckt, Veranstaltungen und Sitzungen abgehalten, aber auch Ruhe kann man hier finden – wie z.B. der Arbeiterschriftsteller August Kühn, der hier Teile seines Buches „Zeit zum Aufstehn“ schrieb.
Gewaltige Mengen Bücher haben hier ihren Platz gefunden, die u.a. vor den Schreddermaschinen der DDR-Einverleiber gerettet werden konnten – es ist damit auch ein Haus der Wissenschaft, Bildung und Kultur.
Das Haus mit der Roten Fahne verfügt über einige Räume, die den ständigen Nutzern des Gebäudes als Büro, Lager, Archiv, Sitzungs- und Arbeitsräume dienen.
Weitere Informationen unter http://www.haus-mit-der-roten-fahne.de.
Das "Haus mit der Roten Fahne" als Ort der Organisierung, Bildung, Wissenschaft und Kultur der Arbeiterbewegung zu erhalten, kostet Geld. Jede Spende ist willkommen:
L. Upsing, IBAN DE94 74320073 0003 897613, BIC HYVEDEMM433, HypoVereinsbank Landshut. Stichwort: Tulbeckstr.
Oder mit Spendenquittung auf betterplace.org.
2022 haben wir den Bestand und den Vertrieb für den Verlag zur Förderung der wissenschaftlichen Weltanschauung übernommen.
Über den Verlag:
Ganz offenkundig leben wir in einer Endzeit. Ein altes Wirtschaftssystem macht seinen Todeskampf durch. Aber es will nicht friedlich dahinscheiden. Und so macht seine Zerstörung des Menschen und seiner natürlichen Umwelt, seine Verhunzung von Wissenschaft und Kultur heute seinen Frieden nahezu so gefährlich wie seine Kriege, die es zeit seines Bestehens mit sich brachte.
In Endzeiten werden auf dem Markt für herrschende Meinungen gerne Beruhigungsmittel gehandelt. Die „neue Innerlichkeit“ ist so eines: du mußt an dir selber arbeiten, dich selbst verändern, an dir liegt es. „New Age“ ist so eines, eine Farce von Philosophie. „Zurück zur kleinen, überschaubaren Produktion“ ist so eines ‒ eine Ökonomie, die von der Geschichte längst ins Abseits gestellt wurde.
Damit wollen wir uns anlegen. Deshalb bringen wir ‒ nach nahezu 10 Jahren ‒ den „Widerspruch“ wieder heraus. Eine Zeitschrift des streitbaren Materialismus soll es sein. Die Welt aus sich selbst erklären, im schlechten Alten das gute Neue finden, dazu will sie helfen. Und: schmeißt die geistigen Drogen in den Mülleimer!
Wir wissen, daß die Waffe der Kritik die Kritik der Waffen nicht ersetzt. Aber sie kann sie schärfen helfen. Spätestens seit die russischen Arbeiter und Bauern 1917 die Kritik an der alten Zeit praktisch werden ließen und den Sprung in die neue Zeit wagten, muß die Kritik diesem so gefährlich verröchelnden Imperialismus gegenüber eine Stellung einnehmen, wie Marx sie gegenüber den deutschen Zuständen von 1844 eingenommen hat: „Krieg den deutschen Zuständen! Allerdings! Sie stehn unter dem Niveau der Geschichte, sie sind unter aller Kritik, aber sie bleiben ein Gegenstand der Kritik ... Mit ihnen im Kampf ist die Kritik keine Leidenschaft des Kopfes, sie ist der Kopf der Leidenschaft. Sie ist kein anatomisches Messer, sie ist eine Waffe. Ihr Gegenstand ist ihr Feind, den sie nicht widerlegen, sondern vernichten will. Denn der Geist jener Zustände ist widerlegt. An und für sich sind sie keine denkwürdigen Objekte; sondern ebenso verächtliche als verachtete Existenzen. Die Kritik für sich bedarf nicht der Selbstverständigung mit diesem Gegenstand, denn sie ist mit ihm im reinen. Sie gibt sich nicht mehr als Selbstzweck, sondern nur noch als Mittel. Ihr wesentliches Pathos ist die Indignation, ihre wesentliche Arbeit die Denunziation.“
Noch ein Wort zur Kritik an uns und unserer Zeitschrift: Wir verlangen sie kategorisch. (Wenn ihr wüßtet, welche Lust zum Streiten wir haben!) Was wir hoffen ist: Autoren zu gewinnen für das Ziel dieser Zeitschrift. Streitbare Materialisten, die sich nicht mit der behördlich verordneten Dummheit und Afterwissenschaft einverstanden und zufrieden erklären können. Ärzte und Biologen, die nicht einsehen, daß Zwangslager gegen AIDS helfen sollen. Kosmologen, die die rückhaltlose Erweiterung unseres Wissens über Zeit, Raum und Materie einfordern und nicht bereit sind, hinter den Urknall den lieben Gott zu schreiben. Gesellschaftswissenschaftler, die die Zukunft aus den Widersprüchen der alten Gesellschaft herauserkennen und nicht aus dem Bauchnabel des Einzelnen. Und Schriftsteller, die Feder, Schreibmaschine und personal computer für Denunziation, Kritik und Aufklärung zur Verfügung stellen.
Das verlangen wir. Das hoffen wir.
München, im April 1987
S. Eggerdinger
Wer seine Veranstaltung, Konferenz oder Kundgebung durch einen Büchertisch mit fortschrittlicher Literatur ergänzen möchte, kann sich gerne an uns wenden. Zu vielen Themen können wir eine geeignete Auswahl aktueller und antiquarischer Bücher zusammenstellen und kümmern uns um Auf- und Abbau sowie Betreuung des Büchertisches.
Sollten Sie Interesse an einer Veröffentlichung in unserem Verlag haben, können Sie uns gerne kontaktieren, sofern Ihr Text in unser Verlagsprogramm passt. Bitte schicken Sie uns zunächst eine kurze Beschreibung Ihres Projekts mit Inhaltsverzeichnis und einem repräsentativen Probekapitel per Post. Bitte schicken Sie uns keine handschriftlichen Aufzeichnungen und keine Originale. Sollten Sie die Unterlagen nach der Prüfung zurückerhalten wollen, legen Sie bitte einen frankierten und adressierten Rückumschlag bei. Wir melden uns bei Ihnen.